Situation:
Das Haus aus den 1930er Jahren entspricht der in Kassel häufigen Bauform „Kaffeemühle“ – eine Anlehnung an die quadratische Grundform. Die Riemchen-Klinkerfassaden bestimmte den äußeren Anschein. Und auch der Grundriss entsprach dem längst vergangener Tage. Stärkster Motor für die Sanierung war jedoch die bislang ausgesprochen schlechte Energiebilanz des Hauses.

Konzept und Durchführung:
Nach dem Erwerb durch die junge Familie galt es, das Haus auf die zeitgemäßen Wohn-Wünsche umzugestalten und dem ästhetischen Anspruch gerecht zu werden. Gleichzeitig sollte sich der Energieverbrauch entscheidend verändern, denn dieser war schlichtweg nicht mehr tragbar.

Ökonom(log)isches Konzept:
Die energetische Sanierung ruht auf drei Säulen:

• passive Maßnahmen
  Starke Wärmedämmung an Außenwänden, Kellerdecke und Dachboden sowie Dreifach-Verglasung lassen keinen Heiz-Cent entweichen.
  
• Sonnenenergie
  Die moderne Gas-Brennwerttherme wird von einer Solaranlage beim Heizen und zur Warmwasserbereitung unterstützt. Außerdem wird die Heizung mit einer geothermischen Anlage (KG-Rohr im Erdreich) im Winter unterstützt; im Sommer kühlt sie die Raumluft ab.
  Durch große Fenster nach Süden und Westen dringen nun Licht und wärmende Sonnenstrahlen.
  
• Lüftung
  Die neue Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung transportiert sogar die Abwärme des Holzofens in das Obergeschoss und in sämtliche Räume des Hauses.

Bewertung:
„Laut Energiegutachten reduziert sich der Jahresheizwärmebedarf pro qm von 250,82 kWh auf 72,72 kWh“, erklärt Bauherr Matthias Göddecke. „Das entspricht einem Niedrigenergiehaus.“ Seine Frau Claudia Reuting rechnet anders: „Die kostenintensiven Maßnahmen rechnen sich in nur 4-5 Jahren, weil sich die Jahresenergiekosten von rund 7.500 € auf rund 1.000 € gesenkt haben. Das entspannt unsere Familie enorm.“

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